Politische Jugendparteien sprechen sich gegen einen zweiten Bürgerentscheid aus
Die Jungen Liberalen (Julis) Ems-Vechte, die Schüler Union (SU) Grafschaft Bentheim, die Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der Grafschafter SPD (Jusos) und die Junge Union (JU) Nordhorn sprechen sich gemeinschaftlich gegen einen zweiten Bürgerentscheid in Sachen Eissporthalle aus. Die vier Vorsitzenden Leon Derks (SU), Matteo van Vliet (Jusos), Louis Wübben (stellv. Vorsitzender Julis) und Kevin Döhe (JU) sind der Auffassung, dass Petitionen oder Klagen keinen demokratischen Bürgerentscheid aushebeln dürfen und wollen stattdessen eine politische Entscheidung.
Für die SU erklärt der neue Kreisvorsitzende Leon Derks, dass die Schüler Union sich immer über moderne Sportstätten für Schülerinnen und Schüler freue, wozu auch eine neue Eissporthalle zähle. ,,Viele der Nutzerinnen und Nutzer wären SchülerInnen, was wir wohlwollend begleiten. Die SU sieht die Kostenexplosion bei der Frage um die Eissporthalle aber auch kritisch, da sie kommende Generationen belastet", so Derks.
Der Vorsitzende der Jusos, Matteo van Vliet, stellt sich deutlich hinter das Vorgehen der Grafschafter SPD im Kreistag. ,,Für uns Jusos ist die soziale Bindung bei Sportstätten elementar. Die Eissporthalle ist für viele Menschen eine Heimat geworden, weshalb wir uns gefreut hätten, wenn alle Parteien sich zu einem Neubau bekannt hätten, außerdem ist ein Neubau die ökologisch sinnvollste Lösung", so van Vliet.
Die Junge Union Nordhorn bezeichnet die Eissporthalle als ein Alleinstellungsmerkmal für die Region und fordert, dass die Chancen einer neuen Halle für den Tourismus, den Sport und die Weiterentwicklung des Sportparks in Nordhorn stärker ins Zentrum der Debatte rücken. Darüber hinaus wünscht sich die JU, dass die politischen Spiele um die Eissporthalle aufhören. ,,Die Grafschaft Bentheim hat sich mit überwältigender Mehrheit zum Eissport bekannt. Ich bin froh, dass alle demokratischen Jugendparteien der Auffassung sind, dass man nicht so lange Wählen kann, bis einem das Ergebnis passt und erwarte von der Kreispolitik, dass sie die Menschen bei dieser Frage wieder zusammenführt", erklärt Kevin Döhe für die JU.
Die Julis erwarten, dass es bei diesem Thema keine weiteren Verzögerungen gibt. Auch sie stellen sich hinter die FDP im Kreistag, die sich ebenfalls zum Bürgerentscheid bekannt hat. ,,Der Bürger hat entschieden und für Eisport gestimmt. Die Entwicklungen zwischen Verwaltung und Politik in den vergangenen Monaten und Jahren haben schon einiges Vertrauen gegenüber den jeweiligen Gewalten verspielt. Ein zweiter Bürgerentscheid wäre ein fatales Signal in Richtung der Gesellschaft. Die Beschlussvorlage der CDU/Grüne Gruppe aus dem Kreistag bestätigt diese Annahme aus unserer Sicht nicht nur, sondern nimmt die eigentlichen Entscheidungsträger aus der Verantwortung. Ein Beschluss mit so viel Konjunktiv und der Aussicht auf eine damalig noch nicht erreiche Petition erschafft sicherlich kein Vertrauen.", so Louis Wübben, stellvertretender Vorsitzender der Julis Ems-Vechte.
Den von allen Seiten rohen, immer beleidigerenden Tonfall bei dieser Thematik, vor allem im Internet, halten alle vier Jugendparteien für schädlich. ,,Man muss sich auch in Zukunft noch in die Augen schauen können und Vorbild für die junge Generation sein. Verschiedene Auffassungen zu vertreten gehört zur Politik, Beleidigungen, Beschimpfungen und Hassnachrichten verurteilen wir aber gemeinsam scharf", so die vier Vorsitzenden abschließend.
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